verweise


links




Drogenaufklärung der BBC

Männer: Blog; Seiten; Spannbettuchfaltkurs; Horror-Kühlschrank

Jacoby

Make a Flake

"Lonsdale" und dokumentationsarchiv

Fotoausstellung über das Sterben Deutsches Hygiene-Museum

Mike Leigh

Museumsverführung in Nürnberg

post it project

Terrakotta-Krieger




notiert


31.12.04



Ich wünsche eine gute Nacht. Bis nächstes Jahr.





In der Mittelhalle des Hauptbahnhofes haben sie ein kleines Tischchen aufgestellt, darauf ein Schild "Hilfe für Asien" und eine Spendenbox. Einige Minuten habe ich mich mit dem aufpassenden Bahnerer unterhalten (Ja, er glaubt, daß das hier gespendete Geld den Spenden der Bahnmitarbeiter zugerechnet wird, welche Herr Mehdorn dann verdoppeln will, es tut ihm leid, daß er es nicht sicher weiß, aber er ist hier halt auch nur abgestellt). Während des kurzen Gesprächs, höchstens drei Minuten lang, wurden von vier Menschen insgesamt sechzig Euro in die Box gesteckt. Aus der Ferne habe ich noch ein bißchen zugesehen, es wurde unablässig Geld in die Box gesteckt.

Zur gleichen Zeit versuchten im Untergeschoß des Hauptbahnhofes zwei Sanitäter, eine der Obdachlosen aufzuwecken.


***



30.12.04

Drogenaufklärung der BBC in der Rubrik "Fun". Finde ich nicht spaßig, liegt vielleicht daran, daß ich zu viele Katastrophen erlebt hab, viel zu viel sind abgestürzt, verreckt.. Die Seite selbst ist passabel.

Gefunden hab ich den link im Männerblog, dem Weblog der legendären Männerseiten. Hier habe ich, und es muss Jahre her sein, endlich gelernt, wie man Spannbettücher faltet. Und der Horror-Kühlschrank ist dort auch zu finden! Und noch ein paar andre Sachen ...





Neu entdeckt und zur aktuellen Leidenschaft erkoren: Gemüsesäfte von Jacoby. Sehr lecker und empfehlenswert. Das bisher einzig festgestellte Manko ist der fehlende Warnhinweis auf den Tetrapacks: "Vom Springen auf die Packung wird abgeraten!" Deshalb von meiner Seite die eindringliche Mahnung: Das Springen auf Tetrapacks ist nicht zu empfehlen! Höchstens für Leute, die es genau wissen wollen. Wie sich ein platzender Karton unter den nackten Füßen anfühlt. Wie weit sich dessen Inhalt in der Wohnung verteilt. Wie Bücher, Türstöcke, Teppich und Regale aussehen, die getränkt und bespritzt sind mit Gemüsecoctail. Ich weiß das alles nun genau, obwohl ich es gar nicht wissen wollte.


***



29.12.04

So schön der Schnee.



Diese wunderbare, unvergängliche Flocke habe ich hier gebastelt, die kann man zwar nicht ins Fenster hängen, dafür muss hinterher nicht aufgeräumt werden.





In der Nacht vor der Beerdigung meines Vaters habe ich geträumt: Daß jemand kommt und mich zu meinem Bruder bringen will. Aber mein Bruder ist seit achtzehn Jahren tot. Nein, sagt der Jemand und führt mich durch lange kahle Gänge, an einer Abzweigung werde ich allein gelassen. Nur noch um die Ecke gehen. Ich habe Angst, Angst vor dem schwarzverbrannten Apalliker, der mein Bruder sein soll, wie kann er nach dem Unglück in andrem Zustand sein.

Ich gehe um die Ecke und stehe in einem Zimmer, das beinahe komplett von einem großen flachen Bett ausgefüllt ist, darauf spielt ein Wesen selbstversunken, alterslos, geschlechtslos, mit gesunder Haut. Es bemerkt mich, sieht auf und sagt Hallo. Ich sage Hallo. Wir schauen uns an, in seinem Blick liegt arglose Neugier und keinerlei Erinnerung. Er scheint sich über Besuch zu freuen. Und auch ich freue mich, es ist reine, tiefe Freude, die in mir aufsteigt, ganz ruhig, doch unaufhaltsam, ich habe meinen Bruder wiedergefunden. Da plötzlich wird sein Blick nachdenklich. Ich kenne dich doch irgendwoher, meint er, du gehörst doch zu dem Haus. Von welchem Haus spricht er, von unserem Elternhaus oder diesem Haus, nun sein Zuhause? Es ist egal, ich sage ja, ich gehöre zu dem Haus und jetzt bin ich da.

Nach dem Erwachen die große Traurigkeit und Sehnsucht nach was eigentlich, das seltsame Gefühl der Durchlässigkeit; aber auch Trost, ein Teil der Freude ging mit rüber.


***



25.12.04

Die Akzeptanz der Tradition, wenn man das so nennen mag, war schwer erkämpft, heute haben wir sie freiwillig gebrochen. Wir haben den Heiligen Abend bei meinen Eltern, bzw. mit meiner Mutter und den Omas anstatt im Kino verbracht. Gut so. Das Kino rennt uns schließlich nicht weg. Dieses Wochenende werde ich arbeiten. Als ich mich für diese Tage eingetragen habe, wusste ich noch nicht. Jetzt weiß ich nicht, ob es gut ist oder nicht, wie ich es finden soll, finden möchte, daß ich an Weihnachten arbeiten gehe. Aber was soll die Fragerei, es ist, wie es ist.

Allen wünsche ich eine gute Zeit und danke für all die mails und sonstigen Schreiben der letzten Tage und auch Wochen. Wenn es mir besser geht (also wahrscheinlich in ungefähr fünfeinhalb Jahren HaHa), werde ich antworten.


***



18.12.04

Es hat mich nichts mehr interessiert. Es hat mich auch nicht mehr interessiert, daß mein Internet kaputt ist. Ohnehin uninteressant, das alles. Nach Wochen fiel mir auf, daß ich nicht mehr photographiere und es war mir egal. Was sollte ich schon photographieren. Es gibt nichts. Irgendwann habe ich bemerkt, daß mir die Schokolade wieder schmeckt. Eines Tages las ich dann ein Buch (Das Attentat von Harry Mulisch) und es hat gutgetan. Und dann begann ich wieder zu sehen. Und habe irgendwann auch ein Bild gemacht.

Letzte Nacht duchwanderte ich im Traum eine Heidelandschaft, eine karge, triste Weite, gespickt mit roten Erikaflecken. Die schwarze Katze hat sich zu mir gesellt, alles war vollkommen. Im Traum noch habe ich gedacht, daß ich das gern hier erzählen würde.

So rief ich am Abend zum wohl 287sten Mal die Hotline an und hatte das erste Mal Glück damit. Der Herr W. aus dem hohen Norden konnte mir helfen und da bin ich wieder.


***











intern


Übersicht, Kontakt + Info



Neues? Oder:






disclaimer