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notiert


28.06.04

Wenn die Worte unter den Grundschlamm tauchen. Treibende Worte im Netz verfangen sind. Oder abgesoffen. Oder abgetrieben. Wenn nichts, aber auch gar nichts an die Oberfläche gelangt. Gärt und brodelt es.


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21.06.04

Ein Rooney rennt aufs Tor zu, doch ganz allein
die andren schauen blöde von hinten drein,
armes kleines Rooneylein
steht vor Butina so allein,
was bleibt ihm andres übrig - er haut ihn rein.

3:1 für England.





Gestern bei der Oma im Garten Erdbeeren pflücken, zu Viert hockeln wir auf dem Boden und die Guten ins Töpfchen und ins Kröpfchen hätte sich das Vögelchen im Nachbarbeet wohl gern eine der leckeren Beeren geholt. Es hat eine Weile gedauert, bis wir auf den kleinen Star aufmerksam wurden, der sich im über die Beete gespannten Netz verfangen hat. All die Jahre schon werden Netze über die Beete gelegt, doch das ist noch nie passiert. Der Vogel will flattern und hüpfen, aber es ist unmöglich, wer weiß, wie lange er schon um die Freiheit kämpfte und sich dadurch immer weiter verstrickte. Es gelingt mir, den Vogel zu fassen, über den Flügeln, wild hackt er nach jeder Hand, die sich ihm nähert und doch nur helfen will. Eine Erdbeere muss her, in die darf er hacken. Einer hält die Erdbeere vor den Schnabel, ich den Vogel, ein andrer schneidet ihn mit der Schere vom Netz ab. Was aber noch gar nichts hilft, die Fäden ziehen sich durch Gefieder und Flügel und Füße. Ich bin sehr aufgeregt, ich weiß, daß ich den Vogel fest genug halten muss, daß er nicht auskommt, will ihm aber nicht wehtun. Sein Herz hämmert, der ganze Körper ist ein einziges Beben. Immer wieder hackt der Schnabel. Zu Dritt sitzen wir jetzt auf der Wiese unter dem Kirschbaum und schneiden Faden für Faden von dem Vogel ab. Ihn aus dem Geflicht zu entwirren wäre wohl unmöglich, zu groß scheint die Gefahr, ihm die Flügel zu brechen. Er ist so hauchfein. Jetzt könnte es geschafft sein, ich entlasse den Star ins Gras. Er hüpft, die Füße sind also frei, und er flattert, aber nur mit einem Flügel, der andre ist immer noch an den Körper gebunden. Oder gar schon gebrochen? Mein Herz schlägt auch viel schneller als normal. Es gelingt mir wieder, ihn zu packen und weiter geht die Fitzelarbeit. Erneuter Versuch, vorsichtig absetzen will ich ihn, doch er kommt gar nicht mehr auf der Wiese an: Kaum hab ich ihn losgelassen, fliegt er davon, ganz hoch, ganz weit, und schaut sich nicht mehr um. So schön.





"Manchmal wünsche ich mir einen Job, in dem ich nicht zehn Stunden am Tag im Kopf fit sein muss, in dem ich auch mal eine Weile nicht denken bräuchte" hab ich stoßgeseufzt. Mein Sohn dazu: "Musst Du halt Politikerin werden".





Und nun zum Fußball: Fußball lesen, nämlich im EM-BLOG, ist fast, mindestens, ungefähr so gut wie Fußball gucken.

Ah, Colina pfeift England - Kroatien, ein Grund mehr, sich für dieses Spiel zu entscheiden.


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18.06.04

Wenn ein uralter zauberhafter Traum real zu werden droht.


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13.06.04

Meine Nerven - hoffentlich gibt es in Lissabon genügend zu kiffen.





Seltsam, die Europameisterschaft als Euro zu bezeichnen. In zwei Jahren werden wir dann wohl die Welt im Land haben? Johannes Kerner, Moderator beim Spiel Schweiz - Kroatien, erweist sich auch sonst als Sprachakrobat:

"Schauspielerisch nicht mehr als Karl-May-Festspiele."

"... der sich die gelbe Karte einfing, als er versuchte, einen Sommer zu machen."

"Der Ehrenpreis des Circus Roncalli für Jörg Stiel!" - Damit allerdings hatte er recht :-)


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12.06.04

Im Supermarkt untersucht der kleine Junge ernsthaft das verpackte Mini-Spielzeug. Mit einemal strahlt er und wirkt sehr froh, wendet sich einem noch kleineren Jungen zu und untersucht dessen Spielzeug. Findet dort das Gesuchte und erklärt erleichtert: "Alles gut, verboten ab drei!"


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11.06.04

Beschluß: Fürs Erste mit der Bilderseite zufrieden sein. Ambition: Die Seiten operakompatibel zu machen.





Kein SaitenProjekt im Netz. Schade, daß ich keine Musikseite plane.


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08.06.04

Wieder einer, der Krebs hat. Seit dem Anruf vor 2 Stunden oder so versuche ich meine Photoseiten in Ordnung zu bringen. Aber da ist nichts mit Ablenken. Der jetzt steht mir nicht so nahe wie die andren beiden und ist auch schon alt im Gegensatz zu den andren beiden. Gestern abend haben sie es ihm im Krankenhaus gesagt und heute früh haben sie ihn entlassen. Er sitzt jetzt alleine in seinem Zimmer und hat Angst vor der Nacht, weil er nicht schlafen kann. Nicht daß er das gesagt hätte. Aber schon vor dem Krankenhausaufenthalt war er allein und schlaflos und ängstlich, was sollte sich daran geändert haben. "Ich weiß nicht was ich machen soll, was soll ich denn noch machen" hat er am Telephon gesagt und das war keine Frage. Auf eine Antwort hat er, so glaube ich, dennoch gehofft. Ich würde sie ihm so gerne geben.


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06.06.04

Auf .de ein Jahrhunderereignis, auf .at ein seltenes Schauspiel.





Was hast Du denn gestern gemacht?
Ich war bei Motörhead.
Ach Gschmarri, Du bei Motörhead? Unglaublich ...

Und doch war es so. Rock im Park ist natürlich eingezäunt, aber an Zäune kann man herantreten und man kann hindurchsehen und Töne werden von so Bauzäunen schon gar nicht abgehalten. Mit ein bißchen Glück findet man eine Stelle, die ca. 200 Meter von der Haupttribüne entfernt liegt, mit Blick auf diese und die nebenan aufgezogene Videoleinwand, und dort ein Mäuerchen zum Draufsetzen (drinnen gibt es keine Sitzplätze). Das Stehen auf der Mauer ist nicht erlaubt, doch der Security sagt es lächelnd und lässt noch genügend Zeit, um das Photo zu machen. Nett auch die Frau neben mir, die mich unter ihren Schirm einlädt. Grandiose Wetterstimmung, als der Regen seinen Höhepunkt erreicht und zugleich die Sonne die Wolkendecke durchbricht. Und dann war da noch der Rettungssanitäter, der seinen Wagen parkte. Uns die Sicht damit verstellte. Was macht er, als ihn die Rufe und Hinweise erreichen? Er steigt wieder in sein Auto und fährt es an eine andre Stelle. Knapp zwei Stunden am Bauzaun und sie waren nur schön. Ja, und da war ja auch noch Motörhead. Ziemlich gut, ja.

Seltsam jetzt im Zurückdenken, ähnlich dem Erinnern an eine bestimmte Sorte Traum. Der Traum der vorletzten Nacht war einer dieser Art. Die Urgroßtante Konstinante wurde vergessen, im Gothikladen, und dort hat sie zwei Tage lang gewartet und als jemand kam und nach ihr schaute war sie verschwunden.


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03.06.04

Todestag von Arno Schmidt [25.] und Kafka [80.]

"... das Ganze geht ungefähr so vor sich. - Du wirst oben geboren, und lebst - : nein; 1801 bis 77; iss doch egal ! -. Dann 'stirbst' Du; das ist ziemlich unangenehm; Beängstigungen, weißt Du, so Luftmangel : ahhhh ! Herz bleibt stehen. Aber das Bewußtsein setzt meist sehr rasch aus -" sie gab der Luft einen gleichgültig kleinen Klaps : "Jedenfalls Du erwachst wieder. Dämmerungen und Stimmengemurmel. In einer Riesenhalle - ungefähr so wie ne Reitbahn - in einer Menschenschlange. ..."

Im Elysium nämlich ist "Jeder [...] so lange zum Leben hier unten verdammt, wie sein Name noch akustisch oder optisch auf Erden oben erscheint. Oder, planer gesprochen : bis er weder genannt wird, noch irgendwo mehr gedruckt oder geschrieben vorkommt - dann ist jede Möglichkeit einer Rekonstruktion verschwunden."

[Arno Schmidt: Tina oder über die Unsterblichkeit]


Kafka schrieb 1920 an Milena:

"Dir wird ängstlich beim Gedanken an den Tod? Ich habe nur entsetzliche Angst vor Schmerzen. Das ist ein schlechtes Zeichen. Den Tod wollen, die Schmerzen aber nicht, das ist ein schlechtes Zeichen. Sonst aber kann man den Tod wagen. Man ist eben als biblische Taube ausgeschickt worden, hat nichts Grünes gefunden und schlüpft nun wieder in die dunkle Arche."

[von The Kafka Project]





Kleiner Traum:

"Ich bin ein Ghost-Writer" sagt der Ghost-Writer zu dem kleinen Mädchen, "wie sollte ich dir helfen können?"

"Du kannst mein gelbes Licht für die andren Menschen blau leuchten lassen, dann können sie in meinen Gehirnwindungen spazierengehen."


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01.06.04

Wenn so gar nichts vorangehen will, sollte man pausieren und spielen:


Portrait Illustration Maker, gefunden bei Mariong





Aufräumen. Wegwerfen. Saubermachen. Hier und dort, drinnen und draußen. Was Neues kommt mir nun auch nicht ins Haus, keine Tiefkühltruhe und kein php. Keine randompictures, kein switchstyler, kein trackback, kein rss, wozu denn.


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