verweise


links




Ausstellungen:
- Kunst in Auschwitz
- Wunschwelten

Reinhard Knodt

Ayassa

wwalt

If only life was as predictable

Rémy Markowitsch: On Travel

20 Questions

Cradle of Filth, Moonspell

Herr Sünner über Anselm Kiefer

Fledermauskunde




notiert


27.06.05

Ein Wort geträumt, wieder mal, nur ein Wort, schräg steht es in altertümlichem Schriftzug vor meinen geschlossenen Traumaugen, es lautet: Sollbruchstelle.

Woher das kommt, das weiß ich nicht.

So schlicht der Traum, so beruhigend.
Soll - Bruch - Stelle ...


***



21.06.05


[Photo von Cartier-Bresson]

"Ich hatte schlaflose Nächte, Nächte des Hasses hinter mir, einen scheußlichen Tag vor mir. Ich war verwirrt vor Zärtlichkeit, aber frei, jenseits des Schlafs und der Müdigkeit und des Leidens und der Liebe. Ich weiß nicht warum, heute morgen finde ich diese bittere und prächtige Freiheit wieder. Jedenfalls will ich sie nutzen. Solange ich noch über mich selbst verfüge, beschließe ich, keine Angst mehr zu haben. Man erwartet etwas von mir: der Kiesel, das schmutzige Papier, das Schlurfen der Holzschuhe sind lauter Aufforderungen. Ich weiß nicht, was sich auf diese Weise anbietet, man könnte meinen, daß es schlecht und heimtückisch ist. Aber ich nehme an. Was habe ich zu verlieren: keine Frau, keine Kinder, kein besonderer Auftrag auf dieser Welt. Ich bin weder ein Chef noch ein Verantwortlicher, noch irgendein anderes Arschloch. Ich nehme an: von jetzt an werde ich die Kiesel, die ich in die Hand genommen habe, nicht mehr fallen lassen. Ich werde sie ganz fest halten und nach allen Seiten umdrehen, bis sie sich erklären. Ich werde die Zeitungsblätter, die Maronen, die welken Blätter aufheben wie in der Vergangenheit: ich werde mich nicht verzweifelt an die Vernunft klammern, ich werde mich nicht steif machen, sondern mich im Gegenteil locker gehenlassen. Und wenn ich Schritte höre, draußen, werde ich, anstatt mich in meinem Sessel zu verkriechen, das Fenster aufmachen und nachsehen, wer da geht."

[Jean-Paul Sarte: Der Ekel]





Vielleicht sollten wir ja alle, die wir im Glashaus sitzen, die Steine endlich werfen; um uns dann, wenn die Schnitte und Wunden verheilt sind, Holzhütten bauen zu können. "Wer in der Holzhütte sitzt, sollte nicht mit dem Feuer spielen!" Oh. Komm. Lass uns woanders hingehen. Nehmen wir die Steine mit?


***



08.06.05

Sollte den Lesern hier derzeit etwas langwellig sein, so empfehle ich eine Runde Tennis oder einen Besuch in Norenberc.


***



02.06.05

"Hätten Sie vielleicht eine Zigarette übrig, oder auch zwei, wissen Sie, mein Kollege und ich, wir sind momentan etwas abgestürzt ..."

"Alles war ganz normal, Arbeit und Frau und Kinder. Tja, aber dann ... Seit 98 lebe ich jetzt auf der Straße. Ja, immer hier in der Stadt, ich kann nicht weg, ich hab doch die Lehrlinge. Die kennen sich noch nicht aus, ich meine, ich bin ziemlich gut im Schnorren, da kann ich doch den andren helfen, und Lehrlinge kann man nicht einfach alleine lassen, das hat was mit Verantwortung zu tun."

"Ist schon kalt auf dem Boden, aber mit der Decke geht es. Der Platz hier ist gut, heute hab ich nicht schlecht verdient. Wie spät ist es eigentlich? Halb sieben, ja gut, dann muss ich nur noch eine Stunde, dann kann ich Feierabend machen."

"Der Tag heute fängt gut an" sagt der Mann, in ein dickes Sandwich beißend; darauf deutet er, als er mit vollem Mund weiterspricht: "War hier im Abfalleimer. Drin im Bahnhof leeren sie immer viel zu schnell alles aus, da findet man selten was."


Vier verschiedene Menschen in ungefähr fünf Wochen, ist nur ein Ausschnitt aus Begegnungen, zufälligen, sich ergebenden Begegnungen. Etwas verändert sich. Noch bin ich nicht sicher, aber es ist wohl das Mitteilungsbedürfnis, der Wunsch nach Reden, einem Zuhörer vielleicht.


***











intern


Übersicht, Kontakt + Info



Neues? Oder:






disclaimer