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time tales

Zentrum für Außergewöhnliche Museen

Goethes Erben

Was steht auf dem Ei?

Turmuhren: Turmuhrenmuseum Gelnhausen, Meyer-Hildesheim, UhrenHanse: Turmuhren

Caprichos: Goya und Dali

Dali und Dante

Postkarten: Edgar, Schach, Theater

Keine Models – aber straffe Kurven!

Wortblume

notiert



28.04.04

Kommentarfunktion funktioniert nicht.

Nachtrag am 3.5.: Scheint wieder zu funktionieren.





"Deutschland wird in der Weltgeschichte einmal den Ruhm des Steines haben, über den Menschen mehrfach gestolpert sind". [Arno Schmidt] im ICE





Belauschte Gespräche: "Ich bin so müde in der Früh, wenn ich aufstehen muss. In der Arbeit bin ich abgelenkt und vergesse das Müdesein. Wenn ich abends heimkomme, dann schlafe ich. Ein bißchen besser ist es, wenn mein Mann da ist und mir mir plaudert. Aber wenn ich keine Ansprache habe, bin ich so müde, daß ich einschlafe."

Wie traurig kann ein Leben sein.


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21.04.04

time tales asks to be the new home for lost photos, a resting place, for the nameless and the lost.

[von Scheinriese]





Wenn die Stymphalischen Vögel in Dir sich auf Wanderschaft begeben, mit den Schnäbeln die Innenhaut hacken, mit den Klauen den Bauch trampeln, den Federn das Herz kratzen, wenn sie ein Schlachtfeld hinterlassen auf ihrem Marsch zum Gehirn, dann kannst Du davon ausgehen, daß Herakles dort nichts Besseres zu tun hat als sich der Frühjahrsmüdigkeit hinzugeben.


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20.04.04

Zu Besuch im Krankenhaus. Abgewetzte Bademäntel, unrasierte Gesichter, leere Augen. Draussen in der Sonne das gleiche Bild. Abgesehen von einer Gruppe Menschen, gut gekleidet, gut frisiert, die lachend beisammensteht. Beim langsamen Vorübergehen, unser Patient ist noch wackelig auf den Beinen, höre ich einen der bekrawatteten Herren sagen "lieber reich und gesund als arm und krank" und habe das erste Mal im Leben das Bedürfnis, jemanden ins Gesicht zu spucken.


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18.04.04

C kennt B seit etwa sechzehn Jahren und mag sie unter andrem wegen ihrer Einfühlsamkeit. A kennt B seit etwa achtundreissig Jahren und stellte letzte Woche fest, daß B ein einfühlsamer Mensch ist: "Nie hätte ich das von ihr gedacht!".

Wer täuschte hier wen und warum und wieso und überhaupt.





Diese phantasien machen neugierig.





Du weißt nicht, was ein Bourdalou ist? Du willst einen Nachttopf mit Hitlers Konterfei sehen? Oder den Osterhasen, verkleidet als deutschen Soldaten? Tretautos, Schutzengel, Kaiserin Sisi oder Parfumflacons?

Gibts alles im ZAM - dem Zentrum für Außergewöhnliche Museen.





Ja, ich weiß noch, wie Jasmintee schmeckt ...

Ich weiß nicht, ob die Engelsburg vor zwanzig Jahren schon diesen Namen trug, der Türkenhof trug sicher den seinen. Ich weiß den Weg zu diesen Kneipen nicht mehr, meine Füße schon. Ohne Benutzung des Gehirns tragen sie mich schnurstracks hin. Und als wir da so stehen, will auch das Gehirn wieder mitspielen und erinnert sich. An den gefundenen und sofort versoffenen 50-Mark-Schein. An die Frau und ihr Erzählen von den Ehemännern. Den ersten fand sie in der Hochzeitsnacht mit dem Trauzeugen im Bette vor, den zweiten nach der Benutzung des Bolzenschußgeräts.

Meinem Gehirn reichen diese Erinnerungen für jetzt und mir schon lange.

Viele Antiquariate in der Gegend, Kunst und Kuriositäten. Mein Kind aber will in die Innenstadt und bereut es nach dem Ankommen. Zu viele Menschen gibt es Überall und auch McDonalds und Kaufhof und einschlägige Modeläden und das WOM. Aber kein ZAM. Noch ein Grund, wieder hinzufahren.

Es schmerzen die Füße. Schuhe aus und Ausruhen in der Feldherrenhalle, dem Kind die Fingernägel schwarz lackieren. Tauben beobachten und Menschen. Die Tauben sehen aus, als würden sie sich wichtig fühlen. Kleine Menschen klettern auf Löwen und die Großen sind den Tauben nicht unähnlich. Es beginnt zu regnen.

Doch all dieser Dinge wegen fuhren wir nicht nach München. Ich fuhr nach München, um jemanden eine Freude zu machen. Ein Geburtstagsgeschenk zu vervollständigen.

Wir fuhren nach München, um uns an Jasmintee erinnern zu lassen. An Poesie und Sein. Um von schwarzen Schwänen und Flügelwesen zu erfahren, von gargekochten Gesichtern und verkaufter Jugend. Von Worten und Wärtern und Wahnsinn. Um Musik zu spüren. Goethes Erben zu erleben. Tiefe Bewunderung, gewürzt mit scharfer Sehnsucht, bitterem Neid, trockener Angst. Eiskalten Schauern und bauchgefühliger Wärme. Die Mischung machts. Keine Zugabe.

Doch Zugabe zum Tag, nur für uns Drei, ist die Nacht. So viel zu finden: Ein gläserner Setzkasten voll mit Autos, drumrum im ebenso sterilem Rasenstück groteske Steckelbäume, unter denen sich wilde Hasen tummeln. Mondphasenwasser entdecken. Durchs mächtige Gestänge der Hackerbrücke laufen. Selbst das Warten im Hauptbahnhof, stundenlang, auf den ersten Zug fühlt sich bereichernd an. So viel zu sehen. Die Augen können wir später schließen. Um acht Uhr in der Früh, nach dem Zurückkommen, nach einer Tasse Tee.


***


17.04.04

1. grab the nearest book.
2. open the book to page 23.
3. find the fifth sentence.
4. post the text of the sentence in your journal along with these instructions.

"Ihr seid keine Menschen, nein!"
[Ödön von Horváth: Jugend ohne Gott]

[vom Dagbok]


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15.04.04

Heute wieder nach München. Ein bißchen Stadt gucken. Am Abend Goethes Erben. Aufgeregt.


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"Unterdessen begann es schon dunkel zu werden. Traurigkeit, Melancholie und Katzenjammer blickten trübselig durch die Trunkenheit und das müßige Treiben hindurch."

[Fjodor Dostojewskij: Aufzeichungen aus einem Totenhause]


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12.04.04

Wie musikalisch sie alle sind. Einer gibt den Ton an, viele treten auf mit Pauken und Trompeten oder spielen die erste Geige, manche ziehen andre Saiten auf, die nächsten blasen Märsche und bringen sich Flötentöne bei. Ich versteh auch was von Musik. Ziemlich gut kann ich auf dem letzten Loch pfeifen und perfekt bin ich im Trübsal blasen.


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08.04.04

Am Abend natürlich Spinat und Spiegeleier.
Eier gibts die nächsten Tage überall wahrscheinlich mehr als genug, und wer wissen will woher diese stammen soll auf den Stempel achten und dann diese Seite besuchen.

Frohe Ostern und hoffentlich glückliche Eier und achja, Osterpostkarten gibt es auch hier.


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05.04.04

... doch kehrte er schon dreiunddreißig in seine Vaterstadt zurück. Der Grund seiner Heimreise war nicht sosehr seine Liebe zu Bern, das er oft sein goldenes Grab nannte, sondern eine Ohrfeige gewesen, die er einem hohen Beamten der damaligen neuen deutschen Regierung gegeben hatte. In Frankfurt wurde damals über diese Gewalttätigkeit viel gesprochen, und in Bern bewertete man sie, je nach dem Stand der europäischen Politik, zuerst als empörend, dann als verurteilungswert, aber doch noch begreiflich, und endlich sogar als die einzige für einen Schweizer mögliche Haltung; dies aber erst fünfundvierzig.

[Friedrich Dürrenmatt: Der Richter und sein Henker]


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04.04.04

Viel schreiben, sehr viel, mit Kugelschreiber auf Papier, ganz schnell, damit die Gedanken auf ihrem Weg vom Gehirn in die Finger nicht auf der Strecke bleiben, zwischendurch zuckt die linke Hand, welche die Strg+S-Kombination sucht.


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01.04.04

Was soll denn das Werden wenn es fertig ist!


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