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Husten, Schnupfen, fiebrige Zustände, ein bißchen Übelkeit, Schlimmeres

Heino 1 und Heino 2

We like the mooooon!

Murphys Gesetz

notiert



31.12.03

Mein Sohn ist irgendwo in P. auf einer Silvesterparty bei irgendeinem Kumpel eines Kumpels. P. ist ganz in der Nähe meines Elternhauses. Dort lebt auch meine Oma. Eben rief sie mich an, na, wie gehts und was machst du und wo ist eigentlich "der Kleine"? Irgendwo in P. Ach ja, da muss es ja zugehen, da muss was passiert sein, wie verrückt gingen die Blaulichter. Ganz unaufgeregt erzählt sie das, nicht ahnend, was für Wirbelstürme in meinem Kopf losbrechen. Ich habe Vertrauen zu meinem Kind, aber nicht zur Welt.

Fünf Minuten später ist alles wieder in Ordnung. Dank Handy und meinem verständnisvollem Sohn, der nach Erhalt der sms gleich anruft: Alles ok, mach Dir keine Sorgen.

Ein sorgenfreies nächstes Jahr wünsch ich, und schön soll es auch sein.


***


30.12.03

Radiorecorder, Finger auf Recordtaste, abends um Acht. Bayern 3, Th. Gottschalk und Jürgen Herrmann. Wann hätte ich wohl ohne die beiden die Doors, die Small Faces oder David Bowie [oder ... und ... oder ...] kennengelernt, hätte ich jemals erfahren, daß Herman heute keine Milch bekam oder den Anlaßjodler gehört? Oder im B2: Jazz auf Reisen mit Ado Schlier. Tatsächlich, das hab ich mit 13 oder so gehört. Die Ansagerstimmen mit aufs Band, um Titel und Interpret auch später noch zu wissen. Ein Lied nicht nach meinem Geschmack: Zurückspulen und überspielen. Das war die Zeit vor dem ersten Plattenspieler und heute noch habe ich Koffer voller selbstaufgenommener Cassetten.

KassettenGeschichten: Von Menschen und ihren Mixtapes: Eine Ausstellung des Instituts für Volkskunde der Universität Hamburg und des Museums für Kommunikation Hamburg


***


28.12.03

Nachwuchs bei den Sibirischen Tigern im Nürnberger Tiergarten. Hier ist eine sehenswerte Diashow zu finden, die ich nicht zu verlinken weiß. Wie verlinkt man denn so ein Javascriptteil direkt?





12.250





Du stehst in einem rosafarbenen Zimmer. Die Plüschtapeten an der Wand sind rosa, die Stoffhasen pink. Du findest das Hiersein seltsam und wunderst Dich auch über die Vitrinen, befüllt mit Schmuck, Flitterkram und Glitzerzeug für die Barbiepuppen, alles schön ausgeleuchtet, doch im hellsten Licht strahlt das Kruzifix mit der leidenden Jesusfigur. Hier ist kein Mensch außer Dir.

Du hörst Deinen Atem, tief und regelmäßig und weißt Dich in Deinem Bett.

In dem menschenüberfüllten Raum, der ein amerikanisches Schnellrestaurant sein könnte, hüpft links auf der Matratze eine Frau auf und ab. Die Frau sieht aus, wie Du vor einigen Jahren ausgesehen hast.

Und nun sag mir: Wachst Du oder träumst Du? Wanderst Du wach durch rosa Räume oder lauschst Du schlafend Deinem Atmen?

Ein Versuch: Bewege einen der sitzenden Menschen zum Aufstehen. Dann bist Du die Herrin Deiner Filme.

Die da hinten, die mit den braunen Haaren, die mit dem Rücken zu mir sitzt. Hey, steh mal auf. Sie schüttelt sich verärgert, dreht sich um und schaut mich an. Aufstehen sollst Du, los, ich will doch diesen Mist nicht träumen! [Sicher nicht? Würdest Du _das_ wirklich lieber wach erleben?] Die Frau mit den braunen Haaren windet sich herablassend lächelnd und augenverleiernd hoch.

Weißt Du nun Bescheid? Pass auf, daß Du nicht lachst.


***


25.12.03

Es sind die Wertigkeiten, die mir nicht behagen.

Was ist dein Lieblingstier, deine Lieblingsfarbe, dein Lieblingsbuch? Na, alle und nichts und mal dies und mal das und jenes manchmal, kommt drauf an. So ist das auch mit den links und deshalb nun alle wieder gerecht chronologisch gereiht in einer Liste.











Die Schatten der Vergangenheit,
wo ich auch geh, da sind sie nicht weit
ich weiß nicht einmal, wer ich bin
in der Zeitung zu lesen, das hat keinen Sinn.

Die zweite Hälfte des Himmels könnt ihr haben,
das Hier und Jetzt, das behalt ich!

[Fehlfarben]


***


23.12.03

Ich habe beschlossen, daß meine Wohnung auch an Weihnachten unaufgeräumt sein darf, daß ich nicht für jeden Menschen, den ich beschenken möchte, daß ultimativ perfekte Geschenk brauche, daß der Adventskalender ruhig ein bißchen asymetrisch-unausgegoren sein kann, daß hier niemand verhungert, wenn der Kühlschrank nicht prall gefüllt ist, daß meine Arbeitskollegen mir den Buckel hinunterrutschen können und daß ich schöne Weihnachtstage haben will. Das wünsche ich auch allen, die hier lesen.


***


18.12.03

Es ist eigentlich alles in Ordnung. Und uneigentlich?

All diese Dinge, die zu tun sind. Sie schreien "Erledige mich, erledige mich!"

PENG!

Ruhe. Es schreit nur noch der Nudelsalat. In einem Anfall von Wahnsinn habe ich mich bereit erklärt, diesen zur heutigen Weihnachtsfeier beizusteuern. Und hab nicht mal Lust hinzugehen.


"Du wirst hier also Vieles finden, nur eins nicht: Perfektion.": Wie gut, das gefunden zu haben.

Und wie gut, daß manche Berge sich bei näherer Betrachtung als gar nicht so große Steine enttarnen, Steine, die man verschieben, weit weg werfen, mit sich tragen oder sogar zur Seite legen kann.

Der Versuch, sich alles so einzureden, daß es passt. Es sind ja nur Momente, die es zu überstehen gilt. Die Lichter am Ende des Tunnels werden schon nicht die Scheinwerfer des Zuges sein.


***


13.12.03

Der "Advents"Kalender.
Traditionellerweise beginnend am 14.12.

[Nachtrag: Ein angepasstes Vorwort.]


***


11.12.03

8.12.03
Da sitzt jemand am Eingangstor und kommt sich etwas seltsam vor: ging er hindurch, dann ist er draussen, so betrachtet er von außen nur das große weite Tor, und weiß bald weder aus noch ein, möcht er denn lieber drinnen sein? Drinnen, draußen, draußen, drin, dazwischen nix, wo bleibt der Sinn?

Vielleicht ist er im Dazwischen zu finden.

Zwischen Menschen Zwischenwelten, Zwischenzustand jederzeit.


***


07.12.03

Ein Wunsch: Es glauben zu können. Daß alle in den Himmel kommen. Später dann. Hinterher. Es sollte beschlossen werden. Doch vielleicht auch besser nicht.


Was macht ein entsprungenes Herz? Über die grüne Wiese tollen. Natürlich, was sonst. Sich freuen, den Händen ein Schnippchen geschlagen zu haben, diesen Händen, die es fest umfasst hielten, all die Zeit, um es nie mehr loszulassen. Die Hände haben es noch nicht bemerkt. Daß sie ein Herz aus Plastik halten. Fest umfassen sie das Plastikherz. Rot natürlich.

Es wird kühl. Still. Grau. Herz allein im grauen Kalt.
Warme Hände umfassen ein Plastikherz und hören kein Rufen.


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05.12.03

Husten, Schnupfen, fiebrige Zustände, ein bißchen Übelkeit, doch es könnte schlimmer sein.


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01.12.03

Heino. In einem Forum las ich Auszüge eines Interviews vom vergangenen Wochenende, welches anscheinend in der B*ld am S*nntag abgedruckt war. In dem Interview ging es wohl u.a. um die Alkoholabhängigkeit des Sohnes:

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Haben Sie sich eigentlich mal gefragt, ob Sie bei Ihren Kindern als Vater versagt haben?

Diese Frage habe ich mir nie gestellt.


Warum nicht?

Weil ich alles getan habe, damit es meinen Kindern gut geht. Ich war zwar nicht oft zu Hause, aber habe dafür das Geld verdient. Und ich wusste den Uwe immer in guten Händen. Mehr kann man als Vater nicht tun.


War Ihnen Ihre Karriere denn wichtiger als Ihre Familie?

Nein. Ich hatte aber immer Verträge, die ich einhalten musste. Da hätte ich nicht sagen können: Jetzt muss ich erst mal auf meine Kinder aufpassen. Das wäre sehr unklug gewesen.


Aber hätte es Uwe nicht gut getan, wenn Sie etwas mehr Zeit mit ihm verbracht hätten?

Das glaube ich nicht. Ich bin selbst ohne Vater groß geworden, und keiner hat sich um mich gekümmert. Trotzdem habe ich mein Leben gemeistert. Es liegt immer am Menschen selbst, aus sich etwas zu machen. Da kann man nicht den Eltern die Schuld geben. Das sind Schutzbehauptungen.


( ... )


Warum haben Sie selbst vor knapp fünf Jahren mit dem Trinken aufgehört?

Ich war ja nie Alkoholiker. Aber das Trinken hat mich ziemlich geschlaucht. Ich habe manchmal abends vor dem Fernseher zehn Bierchen gezischt, und am nächsten Morgen ging es mir schlecht. Meine Frau Hannelore sagte zu mir: „Trink doch mal weniger.“ Da habe ich gesagt, ich trinke nicht weniger, ich trinke ab sofort überhaupt keinen Alkohol mehr. Und das habe ich bis heute eingehalten. Ich fühle mich topfit dabei.


Sie werden 65. Haben Sie Angst davor, krank zu werden?

Daran verschwende ich keinen Gedanken. Bis jetzt habe ich noch nicht mal Anzeichen von Wehwehchen. Aber wenn ich mal krank werde, habe ich ja zwei erwachsene Kinder, die sich hoffentlich um mich kümmern werden genauso, wie ich mich um sie gekümmert habe.



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Im Geiste höre ich die Stimmen: "Und nun auch noch die Tochter tot! Der arme Mann!"
Mir tut er nicht leid. [Nachtrag: Und irgendwie doch.]


Nachtrag 2: Nach dem Lesen des kompletten Interviews ist mir übel.





Montagmorgen. Typ Geschäftsmann, früh um halb acht im Zug: "Meine Güte, wie sich diese Woche schon wieder zieht."


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