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Museale Unterwelt

Cin dy Sher man

Pinguine: Weltpinguintag, Pinguinspiel 1, Pinguinspiel 2, Videos, Anjas Pinguin-Homepage

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Wie steigt eine Frau aus dem Auto?

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Tigerbabies

notiert



30.01.04

Die Essenz des Grübelns:

Am Ende des Superlativs ist ein tiefes Loch.





Warum können die Menschen nicht einfach normal miteinander umgehen und sich verhalten, wie es sich gehört, anständig. [Definition von Normalität und Anstand? Welch traurige Frage.] Wahrscheinlich alles zu spießig, zu "uncool", zu langweilig. Geiz ist geil, Freundlichkeit ist fad.


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27.01.04

Ein Traum:

Museale Unterwelt
Oliver Wachenfeld: "Diese Website zeigt Fotos meiner Diplomarbeit "Museale Unterwelt", die sich rein fotografisch mit den Sammlungen verschiedenster Naturkunde- und Naturhistorischer Museen auseinandersetzt. ... Da diese Unterwelt - im Gegensatz zu den Ausstellungen - weder einer Selektion noch einer Inszenierung bedarf, ähnelt deshalb auch das Buch durch die Anordnung der Bilder einem Naturalienkabinett, das eine Stimmung von Skurrilität, Witzigkeit und Fabelhaftigkeit entstehen lässt."

Da waren doch noch irgendwo diese Photos ...


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26.01.04

Dienstag, 26. Januar

Nichts Neues.

...

Ich bin allein mitten unter diesen fröhlichen und vernünftigen Stimmen. Alle diese Typen verbringen ihre Zeit damit, sich zu erklären, voller Glück festzustellen, daß sie derselben Meinung sind. Wie wichtig sie es nehmen, mein Gott, alle zusammen dasselbe zu denken. Man braucht nur zu sehen, was für ein Gesicht sie machen, wenn in ihrer Mitte einer dieser Menschen mit Fischaugen auftaucht, die nach innen zu sehen scheinen und mit denen man sich ganz und gar nicht mehr einigen kann. Als ich acht Jahre alt war und im Jardin du Luxembourg spielte, war da so einer, der sich immer in ein Wärterhäuschen vor dem Gitter setzte, das an der Rue Auguste-Comte entlangläuft. Er redete nicht, aber von Zeit zu Zeit streckte er das Bein aus und sah erschreckt auf seinen Fuß. An diesem Fuß trug er einen Schnürstiefel, aber der andere Fuß steckte in einem Pantoffel. Der Parkwächter hat meinem Onkel gesagt, das sei ein ehemaliger Konrektor. Man hatte ihn in den Ruhestand versetzt, weil er zum Verlesen der Schulzeugnisse im Talar in die Klassen gekommen war. Wir hatten gräßliche Angst vor ihm, weil wir spürten, daß er allein war. Eines Tages hatte er Robert zugelächelt und hat von weitem die Arme nach ihm ausgestreckt: Robert wäre fast in Ohnmacht gefallen. Nicht das armselige Aussehen dieses Typs machte uns angst, auch nicht die Geschwulst, die er am Hals hatte und die an seinem Kragen scheuerte: sondern wir spürten, daß er in seinem Kopf Krabben- oder Langustengedanken bildete. Und es erfüllte uns mit Grauen, daß man über das Wärterhäuschen, über unsere Reifen, über die Büsche Langustengedanken bilden konnte. Ist es das, was mich erwartet? Zum erstenmal langweilt es mich, allein zu sein. Ich würde gern mit jemanden über das, was mit mir geschieht, sprechen, bevor es zu spät ist, bevor ich den kleinen Jungen Angst einjage.

...

Ich hatte schlaflose Nächte, Nächte des Hasses hinter mir, einen scheußlichen Tag vor mir. Ich war verwirrt vor Zärtlichkeit, aber frei, jenseits des Schlafs und der Müdigkeit und des Leidens und der Liebe. Ich weiß nicht warum, heute morgen finde ich diese bittere und prächtige Freiheit wieder. Jedenfalls will ich sie nutzen. Solange ich noch über mich selbst verfüge, beschließe ich, keine Angst mehr zu haben. Man erwartet etwas von mir: der Kiesel, das schmutzige Papier, das Schlurfen der Holzschuhe sind lauter Aufforderungen. Ich weiß nicht, was sich auf diese Weise anbietet, man könnte meinen, daß es schlecht und heimtückisch ist. Aber ich nehme an. Was habe ich zu verlieren: keine Frau, keine Kinder, kein besonderer Auftrag auf dieser Welt. Ich bin weder ein Chef noch ein Verantwortlicher, noch irgendein anderes Arschloch. Ich nehme an: von jetzt an werde ich die Kiesel, die ich in die Hand genommen habe, nicht mehr fallen lassen. Ich werde sie ganz fest halten und nach allen Seiten umdrehen, bis sie sich erklären. Ich werde die Zeitungsblätter, die Maronen, die welken Blätter aufheben wie in der Vergangenheit: ich werde mich nicht verzweifelt an die Vernunft klammern, ich werde mich nicht steif machen, sondern mich im Gegenteil locker gehenlassen. Und wenn ich Schritte höre, draußen, werde ich, anstatt mich in meinem Sessel zu verkriechen, das Fenster aufmachen und nachsehen,
wer da geht.

...

[Jean-Paul Sartre: Der Ekel]


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25.01.04

Helmut Newton ist tot. Cindy Sherman wurde vergangenen Montag 50 Jahre alt. Besser zu spät als gar nicht: Cin dy Sher man


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22.01.04

Der Weltpinguintag ist zwar erst in einem Monat, aber nachdem ich bei Engelbert heute ein Pinguinspiel fand, ist mir eingefallen, daß mir kürzlich ein andrer Pinguin über den Weg gelaufen ist, und weil ich diese Tiere so gern mag, heute ein link zu Anjas Pinguin-Homepage.

Je öfter ich das Wort Pinguin schrieb, desto öfter hab ich mich vertippt, sehr schwer das.


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20.01.04

Krankgemeldet. Das dumme Gefühl ("Irgendwie wäre es doch gegangen") kleingehalten durch die Vorstellung, wie die Welt am Abend nach zehn Stunden am kalten Arbeitsplatz ausgesehen hätte. Soviel Birnen kann kein Mensch essen. Abgelenkt mit Wundersamen.


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19.01.04

argh!
!





Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich heute Birnen gekauft. Ich mochte sie nie besonders gern, außer eingeweckt mit Kartoffelbrei. Das gab es oft, als ich Kind war. Vorhin nun im Bahnhofssupermarkt entwickelte ich sekundenschnell einen Heißhunger auf diese großen, fleckigen Birnen, die nicht sehr appetitlich aussehen, aber fein riechen, wie ich festgestellt habe. Obst esse ich eher selten und ich fragte mich, warum denn nun ausgerechnet Birnen, anstatt Bananen oder Mandarinen wie sonst manchmal. Keine Ahnung. Irgendetwas in mir jedenfalls giert heute nach Vitaminen statt Schokolade, wahrscheinlich ist es ein nahendes Kränkeln. Zwei Tage habe ich jetzt hintereinander in der Arbeit stundenlang gefroren, das kann nicht gut sein. Schnupfen habe ich schon, die Zigaretten beginnen seltsam zu schmecken und mein Kopf fühlt sich etwas irr. Fieber vielleicht. Normalerweise dauert das einen Tag und dann ist es wieder weg. Vielleicht geht es mit Hilfe der Birnen auch über Nacht. LaberBlaFasel.

Überlegt euch lieber, wie ihr aus dem Auto aussteigt, denn das kann, besonders wenn ihr weiblich seid, den Zuschauern enorm viel über euren Charakter sagen. Behauptete zumindest ein Herr Kurth im Jahre 1970, wie auf dieser Seite festgehalten wurde: Wie steigt eine Frau aus dem Auto? Kaum zu glauben, aber diese "Charakterstudie" fand ich auf der Suche nach dem Kopfschlächter.


Nämlich wegen dieser Stellenanzeige im SIS des Arbeitsamtes:



Was bitteschön ist ein Kopfschlächter? Das erste Suchergebnis bei Google bringt mich gleich wieder zum Arbeitsamt, das aber nicht weiterhilft (wann tut es das schon...):

Kopfschlächter/in
Für diesen Beruf gibt es zur Zeit keine Beschreibung


Doch kurzes googlen, schneller Fund: Jetzt weiß ich Bescheid. Zum Glück habe ich schon mit zwölf Jahren aufgehört Fleisch zu essen, jetzt wäre die Umstellung wahrscheinlich schwerer. Kopfschlächter. Was für ein Wort.

Das Suchen nach einer Stelle, die zu mir passen könnte, habe ich für heute aufgegeben.


Übrigens steige ich wie wohl der größte Teil der weiblichen und wahrscheinlich auch männlichen Bevölkerung aus dem Auto, indem ich das rechte Bein aus dem Auto auf die Straße bewege, mein Gewicht darauf verlagere und den Rest des Körpers nachziehe. Ganz normal, ohne Fisimatenten. Was da wohl der Herr Kurth analysieren würde.


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18.01.04

Arno Schmidt zum 90.





Das Leben hat mir zugeflüstert, daß es gelebt werden möchte. Warum, so hab ich zurückgeflüstert, warum hilfst Du denn nicht ein bißchen mit? Geht nicht, sagt das Leben, ich bin zu sehr mit mir selbst beschäftigt.


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14.01.04

Nach fünf Stunden Schlaf eine halbe Stunde vor dem Schellen des Weckers wach werden. Aufstehen anstatt im Bett umdrehen. Abspülen anstatt mühsam dem Rechner beim Hochfahren zusehen. Ohne Notwendigkeit. Wie seltsam ein Tag beginnen kann.


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13.01.04

Ich darf nicht vergempeln zu stessen.


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12.01.04

Gerda ist im Anmarsch. Es zittern die Fensterscheiben und ich.





Heißt Du vielleicht Ottilie? Oder vielleicht Norma? Heißt Du etwa Xena? Möchtest Du, daß ein Tiefdruckgebiet Deinen Namen trägt?

Heißen Sie Zeno, Ludolf oder Nepomuk und würden gern ein Hochdruckgebiet mit Ihrem Namen versehen wissen?

Wetterpatenschaften - für 199,--; bzw. 299,-- €.

Was für Schnäppchen, hätte ich das mal vor Weihnachten gewusst.





Arbeitsbeginn: Durchwachsen bis gestört, lustig und frustrierend, staubig, still und laut. Alles normal, wie immer.


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08.01.04

Der IDGR - Informationsdienst gegen Rechtsextremismus - in neuem Design.





Es geht dem Ende zu. Der Urlaub liegt in seinen letzten Zügen. Dem Ende zu geht es mit Schlafen weit in den Tag hinein und Ausruhen, stundenlangem Herumhängen an Billardtischen und Kickern, Ausruhen, Mittagsschläfchen um 18.00 Uhr und Kochen um Mitternacht, dem Durchwandern von Gemäldegalerie, Tiergarten und Burgruine. Und. Und. Und. Und Ausruhen, immer wieder Ausruhen.

Vorbei die Zeit der Abendfrage: "Was machen wir morgen?", das wunderbare Schmieden schönster Pläne, um dann in der Früh den Wecker auszupatschen und weit in den Tag hinein zu schlafen. Und das Feststellen, wie schön traumhaft alles ist.

Einmal noch. Und dann das Traumhafte mit in den Arbeitsalltag nehmen.


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01.01.04

Silvester? Um Mitternacht dachte ich, das Fenster mal aufmachen zu wollen, doch viel schneller als offen war es wieder zu. Unter den Tisch musste ich jedoch nicht. So gegen dreiviertel eins dann, die Erstarrung löste sich langsam, hab ich mir zur Feier der Nacht den Kaffee in eine frische Tasse gegossen und mich dann wieder um meinen Silvesterschnellschuss gekümmert.

Neujahrswünsche finde ich ein wenig seltsam, denn ich wünsche immer, daß es jedem gut geht, aber, schön ist es ja trotzdem: 8784 schöne Stunden wünsche ich, gefüllt mit Freude und Spaß und Ruhe, und was man halt so braucht und möchte.


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