sammlung



sequenzen







notiert



30.03.03
Das ist es nämlich: Ein jegliches Tun, das voraussichtlich länger als ein paar Minuten dauert und darüberhinaus eine Art Beschäftigung mit mir selbst erfordert scheint unschaffbar schwierig und ist lähmend erschreckend und umgekehrt. Vincent statt mails und Prechtl statt Telephon und Bratwürste statt chat. Linken statt Schreiben.
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Die erste Blüte heuer im Pflanztrog: Ein Löwenzahn, gestern noch grüne Kapsel, erblüht über Nacht, leuchtgelb unter blauem Himmel im erdigen Reich. Freude. Stunden später kein Gelbfleck mehr zu sehen; welk und verschrumpelt und tot liegt es, abgerissen und hingeschmissen der Mutterstaude.
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Gestern zum ersten Mal seit 11 + X Tagen den Fernseher eingeschaltet und - Zufall - direkt bei den Nachrichten gelandet. Das Gerät bleibt nun wieder aus. Furchtbar genug ist es, Nachrichten zu lesen.
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Vincent for Kids: "Diese Website richtet sich speziell an Euch. Mit ihrer Hilfe wollen wir Euch das Leben und Werk des Malers Vincent van Gogh zugänglich machen und Euch beweisen, dass Kunst und Museen nicht immer trocken und langweilig sein müssen."

Van Gogh Museum: "The Van Gogh Museum consists of two buildings: the main structure designed by Gerrit Rietveld and opened in 1973, and the Exhibition Wing by Kisho Kurokawa completed in 1999. The architecture of the museum has a complex history: apart from these two architects, several others have contributed to finishing, rebuilding or remodelling parts of both buildings."

Die Vincent van Gogh Galerie: "Willkommen in der Galerie Vincent van Gogh. Während mehr als sechs Jahren habe ich hart gearbeitet, damit diese Website die ausführlichste und verständlichste Quelle über Van Gogh im Internet bleiben kann. Rechts sehen Sie eine Aufstellung des Inhalts der Website. Ich bin stolz, dass ich das Privileg habe, Ihnen 100% der Werke und Briefe Van Goghs anbieten zu können, einen vollständigen Online-Katalog über Van Goghs Werk.Sie finden hier auf diesen Seiten das Ergebnis von Tausenden von Arbeitsstunden. Aber dies ist nur der Anfang . . . . "

Van Goghs 150. Geburtstag im Computergarten.
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Links sammeln: Grandiose Ablenkung.
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27.03.03
WunderbareWerbeWelten seit heute im Museum für Kommunikation Nürnberg. Dazu ein zwei Jahre alter Artikel aus Berlin.

Zur Ausstellung gibt es eine Vortragsreihe, erstes Thema ist die Nürnberger Bratwurst. (Für die es auch einen Schutzverband gibt.)

Dies nur als Übergang [unelegant]: Gisela Hellinger beschäftigt sich mit der Verwendung von Bratwürsten, das Ergebnis ihrer Arbeit ist demnächst in einer Ausstellung ...

(bitte ein Stück nach unten scrollen, dann auf den link "Weitere Informationen" klicken, um weitere Informationen - Bilder! - zu erhalten. Warum kann ich das nicht direkt verlinken? Warum regt mich speziell die Fembohaus-Homepage so auf? Grad dieses Haus beginne ich mehr und mehr zu schätzen. Auch wenn ein Film im Foyer läuft, der - ach. Egal)

... zu bestaunen.

Zur Eröffnung nächste Woche wird es Bratwürste geben. Der Grillmeister konnte bisher nicht überredet werden, wenigstens ein paar fakes unters Volk zu mischen.
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Wie wäre das, wenn der berühmteste aller Gedankenväter für den Versprecher "Bis später" statt "Bis morgen" verantwortlich wäre.
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25.03.03
Das ist cool. Und machen kann man das hiermit.

[von ronsens]


Wie es mir sonst geht? Ich rauche Gauloises statt Luckies und fühle mich damit lächerlich.
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Nachrufe auf Prechtl:

"Sehr geehrte Herren. Ich bitte Sie mir mitzuteilen, wer für den Aushang des obszönen, beleidigenden, dreckigen, primitiven, schweinischen, kinder- und jugendgefährdenden Aushangs, der Abbildung ‚Frauenarschgreifer' verantwortlich ist."

- nachzulesen beim Bayerischen Rundfunk, mit Bildergalerie; außerdem zwei Berichte in den Nürnberger Nachrichten (eins und zwei); ein Artikel in der SZ und auch n-tv berichtet mit Bilderserie, hier ist die "Klassikerlandschaft" zu sehen.


Tja - auch Max Söllner ist tot. Mein Sohn, mit dem ich vor drei Wochen oder so noch die Ausstellung besuchte, meinte lapidar "hoffentlich wird das kein Club der toten Künstler".
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24.03.03
Prechtl und Dürer: Laut meiner Tageszeitung ist heute Dürers Todestag, zwar ist der andrer Quellen zufolge am 6. April, doch lesenswert ist der Artikel trotzdem, sehenswert die Bildergalerie.

Prechtls Dürer-Rezeption ist hier zu finden, Dürers Melancolia und Vier nackte Hexen mal zum Vergleich. Gern würde ich mehr Dürer-Stiche verlinken, doch das Suchen ist mühsam.





Prechtl ist tot. Michael Mathias Prechtl, 26. April 1926 bis 19. März 2002, darunter die Namen von Ehefrau und Tochter, mehr steht in der Todesanzeige nicht drin.

Nachrufe wird es hageln, zumindest hier in der Gegend, ich beschränke mich auf auf mein "Achje" beim Lesen der Anzeige, welches die Mitfahrerin im Zug aufschauen lässt, das gedachte "Ach ... ", das Denken an damals, vor 23 Jahren, als ich bei T. in der Wohnung erstmals Prechtl-Bilder sah und dann immer wieder, Sonntag vor zwei Wochen erst, und das sich aufdrängende "Weißt Du noch ...?", obwohl ich genau weiß, daß Du weißt, daß Du genau weißt.

Prechtls Welttheater
Michael Mathias Prechtls Bilder zur Geschichte und Literatur
Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums
vom 22. März bis 12. Juni 2001


Schaut euch die Seite an, das Durchklicken lohnt, oder speichert die url und klickt euch ein andermal durch, aber schaut.

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23.03.03
Heute in der Buchhandlung gesehen: "Der Nürnberger Prozess" von Heydecker/Leeb ist neu aufgelegt. Das beste Buch zum Thema gibts derzeit hier bei Amazon im Doppelpack (womit immerhin das Porto gespart wäre, das beim Buchhändler in der Stadt aber auch nicht anfällt) mit dem andren besten Buch zum Thema, nämlich Gilberts "Nürnberger Tagebuch". Mehr Gedanken zu den Büchern hier und da und dort.

Jackson damals in seiner Eröffnungsrede: "Lassen Sie es mich deutlich aussprechen: Dieses Gesetz wird hier zwar zunächst auf deutsche Angreifer angewandt, es schließt aber ein und muß, wenn es von Nutzen sein soll, den Angriff jeder anderen Nation verdammen, nicht ausgenommen die, die jetzt hier zu Gericht sitzen."

Noch mal die andren Zitate?
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"You know the world is going crazy when the best rapper is a white guy, the best golfer is a black guy, the Swiss hold the America's Cup, France is accusing the U.S. of arrogance, and Germany doesn't want to go to war."

[gesehen bei koewi.log]
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22.03.03
Brütendes Adlerpaar legt Bauarbeiten lahm.
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Haus. Bombe. Alle tot. Es bleiben Webseiten (Sätze, Bilder): Privileg.





Kopfschmerzen bis zum Anschlag.


Den Satz "War doch so, oder nicht?" in einem lumpigen Roman
nicht begreifen und erst nach einer Weile draufkommen,
daß der Kopf "War" gleichsetzt mit "Krieg".

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20.03.03
Katja Ebstein singt ...
... "Ich weiß nicht ..."

Viel mehr auf Heinrich Heine - Lyrik und Prosa -
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Seit einer Stunde also.
Früher
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18.03.03
Christian Friedrich Hebbel, heute würde er 190. Geburtstag feiern, schrieb:

"Jedermann ins Album

Was ich dir wünsche, mein Freund? Ich wünsche allen dasselbe:
Finde jeglicher den, der ihm im Innersten gleicht!
Bist du ein Guter, so kann dich der Himmel nicht besser belohnen,
Bist du ein Schlimmer, so straft ärger die Hölle dich nicht. "


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Der alte Mann nach Besuch der Ausstellung Dokumentationszentrum Reichsparteitage: "Gute Ausstellung, sehr gute Ausstellung. Ob die Amerikaner in 50 Jahren so eine Ausstellung über die Jetztzeit, über ihr Tun, haben werden? Vielleicht in 100 Jahren?" Mit verächlich-abschlagender Handbewegung geht er weiter.
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Zur steigenden Ablehnung eines Irak-Einsatzes innerhalb der polnischen Bevölkerung sagte Kwasniewski: "Dies sind Momente, in denen Politiker nicht auf die öffentliche Meinung achten, sondern entscheiden müssen."
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17.03.03
Morgen vor 100 Jahren wurde Erich Ohser alias o.e. plauen geboren:

"Dass diese Serie [ - Vater und Sohn - ], die Erich Ohser in aller Welt berühmt machte, jedoch nur einen kleinen Ausschnitt aus seinem künstlerischen Vermächtnis darstellt, wird allzu oft vergessen. Porträt- und Aktzeichnungen, Tier- und Landschaftsstudien, politische Karikaturen und Witzzeichnungen sowie u.a. Buchillustrationen u.a. zu Gedichten Erich Kästners zeugen von seinen ausgeprägten zeichnerischen Fähigkeiten und seiner zugleich humorvollen wie kritischen Beobachtungsgabe."

Dazu eine virtuelle Ausstellung bei Journalistenlinks.de
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Gestern die Pförtnerin, bei der ich Sonntag mittag immer den Schlüssel hole: "Ihr Zickzackscheitel ist heute aber nicht schön, das haben Sie nicht gut hingekriegt." Ich hab ihr nicht gesagt, daß das ein Mittelscheitel sein soll.
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Ich habe von Neuwahlen geträumt, die SPD gewann in der Stichwahl mit hauchdünner Mehrheit.

Habe geträumt, daß ich jemanden aufsuche, um mir ein Telephonbuch schenken zu lassen (im Traum ein wertvolles Gut), beim Einpacken in den Rucksack entdeckte ich noch ein Telephonbuch und hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen.

Wollte eine Abkürzung nehmen und sprang einen halben Meter tief in einen Sandhaufen, dabei gerieten Sandkörner in die oben offenen Schuhe und mein verletzter Fuß schmerzte dadurch wieder höllisch. (Kannst du nicht einmal vernünftig sein!, sagt eine Stimme, wenigstens einmal?) Zu einer Bank kann ich mich schleppen, ordne dort die Inhalte von Rucksack, Reisetasche und Plastiktüten.
Aus der Filmperspektive sehe ich an eben dieser Bank eine Frau und einen Mann. Er bedroht sie mit einer Bombe, darauhin legt sie das handy, mit dem sie Hilfe holen wollte, weg. In seiner Kamera befinde sich ein Film für 90 Minuten und zwei Stunden, genau so sagt er, anschließend würde er sie in Ruhe lassen. Und postiert die Kamera oberhalb der Bank.

Ich gehe durch die Stadt und sehe, es werden alte Häuser zu Wohnungen umgebaut, wunderschöne Wohnungen, die durch historische Arkadengänge betreten werden. Und billig sind die Wohnungen, unglaublich billig, ein Glücksfall, exakt das, was ich will und brauche. Hier kann ich in Ruhe leben. Jemand erzählt, die Wohnungsbaugesellschaft gehört der NPD, so drehe ich mich um und gehe. (Die Stimme ruft mir nach, so stur bist du also, so schrecklich stur?!)

Laufen durch einen niedren unterirdischen Gang, das Licht am Ende des Tunnels sehen (haha), blankes Erdreich links und rechts, Wurzeln, ein hohler Baum in der Mitte, Angst kriegen, umdrehen und zurück rennen.

Eine Frau, die ich nicht leiden kann, trägt ein häßliches weißes Shirt mit roten Blumen darauf. Ihr steht das Shirt.
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16.03.03
Wandeln durch die Jahrzehnte. Wärst Du doch mal hier geblieben. Rückfahrschein? Unnötig, das Tor ist verschlossen, Ankunft nicht möglich. Und wo soll das hinführen? In Zeiten, in denen große Sorgen sich tropfenweise in Nichts auflösen und kleine Hoffnungen mit sich nehmen. Es ist, verzeih das vestaubte Kitschbild, wie mit dem Baum: Dem Bäumchen allein auf weiter Flur, im tosenden Sturm schwankend und knirschend und Federn lassend, bleiben auch nur die Gedanken an Eiche, Gänseblümchen und den Bäumchenhimmel.
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Nasenflus? Gastrium palatii sui? Topfgesetze? Umfassendes Asterix-Lexikon - dazu Themenspecials wie z.B. Gäste, Rezepte und Idefix.
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"Weia! Waga! Woge, du Welle! Walle! walle manche Strecke ... Ha! Welch eleganter Übergang von Wagner zu Goethe!"

"Ach, der Zauberlehrling ist von Goethe?"

"?"

"Ich dachte immer von Walt Disney ..."
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15.03.03
Aufregender Tag:

Die schwarzweiße Katze zieht eine alte Frau an der Leine hinter sich her, die mit der andren Hand einen blauen, vielleicht halbvollen Müllsack über die Straße schleifen lässt. Fast auf die Minute genau zwei Stunden später kommen Frau und Katze ohne Müllsack zurück, die Katze wird nun auf dem Arm getragen.





Nebeneinander in der U-Bahn zwei lesende Frauen.

Die Eine: Mittleres Alter, schlecht gefärbtes zauseliges Rothaar. Dick: auch die das Buch haltenden Finger sind auffallend fleischig. Die Frau ist nach-lässig gekleidet, trägt mürrische Züge im Gesicht, ist hochkonzentriert, ohne erkennbare Gefühlsregung liest sie in ihrem Buch.

Die Andre: Jung, langes dunkles Glanzhaar, schlanke Schenkel in engen Jeans, gepflegte Nägel. Gepflegt auch das Gesicht, und sanft. Die großen rehartigen Augen blicken hochkonzentriert auf die Seiten des Buches, ohne erkennbare Gefühlregung.

Zwei Taschenbücher: eine schlicht gehaltene Didaktik der Geschichte, erschienen bei dtv. Und ein zerlesenes Exemplar aus dem Heyne-Verlag, auf dem Titel ein gezeichnetes Paar in romantisch-leidenschaflticher Umarmung (oder so).

Ein seltenes Bild: zwei nebeneinandersitzende Menschen in der U-Bahn, lesend.





Ein Mann beim Hochfahren auf der Rolltreppe im Drogeriemarkt, parallel zur Treppe verläuft ein Spiegel, in dem der Blick des Mannes sich in sich selbst fängt. Er lächelt sich zu, hält inne und probiert es erneut. Der Mann übt lächeln. Schließlich scheint er zufrieden, grüßt sich lächelnd im Spiegel und zieht im Geiste den nicht vorhandenen Hut. Um gleich darauf den Blick unbeteiligt nach vorne zu richten.
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Sei wie das Veilchen im Moose, bescheiden und sittsam und rein. Nicht wie die stolze Rose, die immer bewundert will sein.

Und wenn die Rose sich als Veilchen tarnt, um in keinen schlechtem Licht zu stehen?


[von Litkara]

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11.03.03
Die Vorsitzende des Bundesverbandes Museumspädagogik in Bergisch Gladbach im Spiegel über Museen und Museumspädagogen: "Wenn man in einer Ausstellung nichts machen kann und darf, dann war vermutlich auch kein Museumspädagoge dabei."

Unausgegorener Artikel, als wenn es "das Museum" gäbe. Gerade bei Kindern habe ich, in Kunstmuseen, viel Respekt vor Exponaten erlebt, den Erwachsene oft vermissen lassen. Durch die Ausstellung führen: sehen lassen und zeigen (lassen) und reden ist eins - Machen kann und darf man dann in andren Räumen, alles mit Museumspädagogen.

Kommenden Samstag übrigens eröffnet in Nürnberg der Turm der Sinne.
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09.03.03
Ein Wochenende endlich und wieder allein auf den steinernen Treppen mit Raben wie zuletzt am 8./9. Februar und ich meine, vielleicht sind die dazwischenliegenden Wochen gar nicht wahr. Vielleicht ein Traum, vielleicht ein ungeheuerer flashback, soviel kann in vier wahren Wochen doch gar nicht geschehen, so glaubt man. Vielleicht werde ich morgen Geburtstag haben und am Mittwoch wird mir keine Stahlplatte auf den Fuß fallen und am Donnerstag werde ich nicht telephonieren und am Samstag werde ich wie gehabt allein und unbeschadet auf den Treppen sitzen.

Vielleicht auch ist der Schock noch nicht abgeklungen und in Wirklichkeit ist Mittwochabend und nun komme ich zu mir, oh, heute hatte ich einen Unfall, was für wirre Träume diesen Nachmittag, wie geht es nun weiter? Eine Freundin wechselt den kalten Waschlappen und meint, ich soll morgen zur Hausärztin, diese schreibt mich zwei Tage krank und am Samstag sitze ich wieder heil auf den Treppen.

Vielleicht: würde ich am Samstag unbeschadet oder wieder heil auf den Treppen sitzen und denken, alles so gleichförmig und absehbar, warum eigentlich passiert mein Leben hauptsächlich in Träumen?

Ein kreisrunder sehr hoher Raum, darin ein Bistro, kleine runde Marmortischchen, an denen Menschen sitzen. Der Raum ist hoch genug um daß zwei Galerien, ähnlich einem zweiten und dritten Stock, eingezogen sind. Marmortischchen auf den Galerien, kreisrunde schmiedeeiserne Zäunchen, die den direkten Weg nach unten erschweren. An die Zäune lehnen sich menschengroße Tiere, menschenartig auch stehen sie auf zwei Beinen, stützen die Unterarme auf das Geländer und schauen nach unten zum Café. Dichtes hellbraunes Fell haben diese Tiere, die ein wenig an Murmeltiere erinnern. Ruhig und gediegen die Atmosphäre, auch das Tun der Menschen auf den Galerien tut dem keinen Abbruch. Die Menschen schneiden den Tieren rautenförmige Stücke aus dem Fell, hinten an Rücken und Po, dies scheint die Wesen nicht zu stören, sie lassen geschehen und betrachten ungerührt das Geschehen in der Tiefe. Doch nun wird die Stille unterbrochen: Heftige Diskussionen zwischen den Menschen, die ein mögliches Problem zu erkennen glauben: Die Tiere könnten abstürzen und die Cafébesucher verletzen. "So ein Viech erschlägt doch keinen!" ruft einer, und "Es könnte aber auf den Tisch fallen!", wird ihm entgegnet. "Ja und?!" - "Das Geschirr könnte brechen, es gäbe Scherben und Splitter, stell dir vor, was dann?"
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08.03.03
Mein Sohn kommt sehr aufgebracht nach Hause: "Da war vielleicht ein Arschloch im Zug, voll im Anzug, setzt sich fett und breit mir gegenüber und holt aus dem feinen Aktenköfferchen ein Buch, nämlich '1000 legale Steuertricks'. Blättert drin rum und nimmt dann seinen Geldbeutel und zählt das Geld, voll die hunderter und fünfhunderter Scheine, total viel, und dann grinst er mich blöd an."
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07.03.03
Mehr zum Thema in der Süddeutschen, bei n-tv (schöne Bilderserie) und beim Google-Bilderdienst.





Morgen werden sie in der Stadt wieder Rosen verteilen. An einem Tag des Jahres Rosen, die restlichen Tage weder Brot noch Bücher.
Ob Google ein hübsches Bildchen bringt?

Übrigens: Warum dieser Tag immer wieder als "Feiertag" deklariert wird, verstehe ich nicht. Unter feiern verstehe ich was andres.


Internationaler Frauentag bei
Nadir, Ver.di, Fleurop, amnesty international und der Berliner SPD: Die unSichtbaren Frauen, der evangelischen Kirche in Deutschland, dem Deutschen Sportbund sowie die Geschichte des 8.März in Deutschland und Dänemark beim Goethe-Institut Kopenhagen.


Der Frauentag 2003 bei der MLPD und im Google'schen Spiegel bei
SPD (192 Einträge), den Grünen (159), bei CDU (137) und CSU (42) sowie der DKP (18).


Das morgen stattfindende Seminar des Hartmannbunds (Das waren doch die. Die meinten, man könne auch mit dem Schürhaken abtreiben. Oder so. Waren die das?) dürfte mit dem Frauentag in keinem Zusammenhang stehen. Zusammenhänge dafür auf den Seiten

lets netz.

Nadja Bennewitz, Nürnberger Historikerin.

Clara Zetkins Rede zur Eröffnung des Reichstags 1932.

Plakate.

Deutsche Dichterinnen vom 16. Jhd. bis zur Gegenwart.


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06.03.03


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05.03.03
Ansichtskarten Schach
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03.03.03
Zum Schluß was Schönes: Wunderkammer
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Was will denn so ein Traum nur sagen. Später Nachmittag, noch Sonne, menschenleer und ruhig. Eine lange Straße bergaufführend. Ganz oben wirst Du erwartet, von lieben Menschen, Du weißt das und gehst unermüdlich voran. Ankommen, begrüßen, freuen. Und nun schau, sagt einer und breitet den Arm nach der Dir noch fremden, andren Seite aus, schau, das will ich Dir zeigen. Und Du schaust und siehst ein Neubaugebiet, kaum ein Haus, das schon fertig ist. Schaust und erkennst und erinnerst Dich und da ist der Schmerz. Freuen solltest Du Dich, doch brichst mit langem Klagelaut zusammen. Bitter, die andren zu enttäuschen, unerträglich die Erinnerung. Verstörtes Erwachen und fragen, wie Du nur vergessen konntest. Daß Du dort gewesen warst, zu Zweit, glücklich. Unbeschwert. Details wieder ganz nah, greifbar, lebendig. Du bist wach und brauchst eine gute Weile, um die Mischung aus Trauer und Angst und Verzweiflung zu beherrschen und irgendwann zu erkennen oder zu ahnen oder den Hauch einer Ahnung zu spüren, daß auch die glückliche Erinnerung geträumt wurde, vor langer Zeit, wie es scheint. Wenn.
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Auf dem Rücken liegen, abgepolstert werden, eine Viertelstunde wird es dauern, sagt sie, drückt mir den Notfallball in die Hand und Kopfhörer auf die Ohren, gedämpft höre ich es nochmal: nicht bewegen, keinesfalls bewegen!, sie verläßt den Raum und mich fährt eine unsichtbare Hand hinein in die Röhre. Der Kopf darf draussen bleiben. Das blaugrüne Bild hoch oben an der schmutziggelben Wand soll dem Patienten, so nehme ich an, zur Ablenkung dienen, hätte ich die Brille aufbehalten dürfen, vielleicht könnte ich einen Urwald mit einem Wasserfall erkennen, dies nämlich stell ich mir vor beim Betrachten des Bildes. Weiter unten ein Display, adjustment started, adjustment finished im Wechsel und wie gut, diese Vorbereitung auf das Tockern und Klopfen und Hämmern erkennen zu dürfen. Die NMR ist nicht angenehm. Eine Viertelstunde, aus der knapp 30 Minuten wurden, reglos liegen, und es dauert nicht lang, da beginnt der rechte Fuß zu jucken. Und Hustenreiz tritt auf. Und dieses nur schwer bezwingbare Bedürfnis nach einem Lagewechsel. Und nach dem Spritzen des Kontrastmittels mit Verbleib des Stauschlauchs am Oberarm das Gefühl einer toten Hand. - Egal, vorbei. Nun weiß ich, daß mit dem Fuß alles in Ordnung ist, die noch vorhandenen Beschwerden vergehen werden und ich nächste Woche wieder arbeiten will/werde.
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Kaum wagst Du es. Die Sonne. Kein Übermut. Notwendigkeit? Fehler. Verrat beschwört. Woken zu Fratzen geformt. Niedrige Auflösung. Auflösung. Teilchenbeschleuniger. Zähes Streben. Wolken wie Ikarus geformt. Oder Phoenix. Raben. Und Fledermäuse, ach. Verlorene Steine. Weggeworfen. Nicht verschenkt. Versuch eines Ausflugs. Das Ziel verlassen. Viel zu viel Rechnung. "Du spinnst" kreischen sie im Chor. Scheiß drauf. Es tut mir leid.
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02.03.03
In diesem öffentlichen Gebäude, in der Stadt, fällt mein Blick von allein auf den großen Fernsehbildschirm, bevor ich sehe denke ich (und behalte recht): Ein Werbefilm über öffentliche Gebäude in der Stadt und dann sehe ich: den wohlvertrauten Ort. Und Dich. Du stehst und agierst wie Du immer agiert hast, verkleidet in ein weißes Hemd, seltsam, daß Du das immer trugst, nie hab ich gefragt warum. Egal. Ich sehe Dich sprechen, in diesem großen Fernsehbildschirm, doch höre Dich nicht. Kein Ton. Zum Glück. Und höre Dich doch sprechen, in meinem Kopf. Sie ist da, Deine Stimme. Es ist unheimlich und auch grausam, Dir so unvermittelt gegenüberzustehen. Bald wird es ein Jahr. Und kurz darauf haben sie mir erzählt von Deinem Selbstmord. Immer wieder hab ich mich seitdem gefragt, ob Du zumindest geahnt hast, daß ich Dich mochte. Aber das hätte wohl auch nichts geändert.
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Nachtrag: Hab ich in der Tat überhört: Sein Genre, die gegenständliche Malerei, sieht er in der Rolle der Vokalisten ...

Peter Angermann, dessen Bilder (die wenigen, die ich hängen sah) und homepage ich seit langem schätze, bewies sich heute auch als ausgezeichneter Kunstführer mit spannenden Gedanken:
Die Ausstellung als Orchester, Exponate die Instrumente. Raumeinnehmende Bässe, Streicher und eine Harfe, Vocalisten sind bereit zum Konzert. Seine Bilder brachte er im Orchester nicht unter oder wollte dies nicht (oder ich habe es überhört). Angermanns Bilder in dieser Ausstellung: Für mich zweifellos das Xylophon. Ziemlich frei von Effekten, unaufgebläht, pur. Im Hintergrund, für den zweiten Blick, schön. So stelle ich mir ein Xylophon im Essemble zumindest vor.
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Die Primel möchte über ihren Schatten springen, das hübsche kleine Primelchen, purpur-gelb: Frühlingsbotin (Verkünderin des Aufbruchs? Zeichen der Welten Wiedergeburt?); Symbol der Jugend sowie der ersten Liebe (und auch des frühzeitigen Todes, ja ja); beschützt von Geistwesen, benutzt von Menschen; wann springt sie nun, warum springt sie nicht endlich?: sie traut es sich nicht zu. Nur Mut, Primelchen, ist man versucht ihr zuzurufen, wage es!, doch unverdrossen hält sie die Köpfe gerade, reckt die Nase in die Luft und schaut dich an aus arglosen Gesichtern: niemand kann über seinen Schatten springen, das steht darin geschrieben. So wird sie ewig steckenbleiben. Was wäre, wenn sie um das Geheimnis wüsste, das Geheimnis der Schatten, die zu überspringen möglich ist, die als Schatten getarnten, in Wirklichkeit nur an den Füßen klebenden Drecksstücke. Dreck und Schmutz um Schmutz, Schicht für Schicht schleppst Du mit Dir und wagst den Sprung nicht, weil man nicht über Schatten springen kann? Wäre doch alles so einfach.
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